Sonntag am frühen Nachmittag begann unsere Reise nach Hamburg. Am Treffpunkt stand nicht wie sonst ein Reisebus, sondern schicke Neunsitzer mit getönten Scheiben. Für so manchen Autofahrer mag unsere Kolonne auf der Autobahn ein lustiges Bild abgegeben haben. Nach einer langen, aber entspannten Fahrt kamen wir in der Jugendherberge Scharlbarg an. Der Weg führte uns erst einmal in den Wald hinein, durch zahlreiche Schlaglöcher – Offroad Feeling inklusive.
Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns am Montag auf nach Hamburg, wo am Hauptbahnhof unser erster Programmpunkt startete. Wir hatten uns vorgenommen, die Stadt nicht mit einer klassischen Stadtführung, sondern etwas anders zu erkunden. So wurden Gruppen gebildet, die jeweils mit einer Leitung eine geplante Route mit Aufgaben zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Hamburgs ablief. Dabei durften öffentlichen Verkehrsmittel benutzt werden, um von einem Ort zum anderen zu kommen – der Umgang mit einem Stadtplan war hier also gefragt.
Am Dienstag lernten wir eine ganz andere Seite von Hamburg kennen und tauchten in die „Hamburger Unterwelten“ ab. Direkt hinter dem Hauptbahnhof befindet sich eine unscheinbare Treppe, die den Eingang zu einem unterirdischen Bunkersystem neben dem Bahnhof darstellt. Niemand hätte gedacht, dass sich unter dem Gehweg, über den wir vorher gelaufen waren, ein geschützter Bunker befindet. Nach dieser bedrückenden Erfahrung unter der Erde, ging es danach wieder ans Licht. Am Abend trafen wir uns alle dann zu einem gemeinsamen Ausflug ins Bowling-Center. In sechs Teams wurde gegeneinander gekämpft und so mancher Strike geworfen.
Der Mittwoch war der Tag der „Führungen“. Am Vormittag wurden wir Teil einer für uns neuen Art der Stadtführung, genauer einer konsumkritischen Stadtführung, die von David, Julian und Andreas geplant und durchgeführt wurde. An verschiedenen Stellen in der Innenstadt wurde mit interessanten Fakten zu Güterkreisläufen ein kritischer Blick auf das alltägliche Konsumverhalten geworfen. Am Nachmittag wurde die Gruppe in Neigungsgruppen geteilt: Dabei besichtigte die erste Gruppe das Stadion des FC St. Pauli auf, die zweite das Wachsfiguren-Kabinett und die letzte ein Ausstellungsschiff im Fährenhafen. Als alle Gruppen am Abend wieder vereint waren, stand der dritte und letzte Programmpunkt für diesen Tag an. Hamburg ohne seinen Kiez wäre nicht Hamburg – so statteten wir dem Kult-Viertel in den Abendstunden, wenn das Nachtleben so langsam erwacht, einen Besuch ab. Zwei Kiez-Kenner führten uns – mit viel Wissen und witzigen Anekdoten – durch die berüchtigten Ecken von St. Pauli.
Am nächsten Tag verließen wir Hamburg schon wieder und machten uns auf den Weg nach Schönberg. Über einen Zwischenstopp in Lübeck ging es dann an die Ostsee. Über das Ortsschild mit der Bezeichnung „Karlifornien“ (Ortsteil von Schönberg) staunten wir nicht schlecht. Der Strand war vom Jugendhof, wo wir die nächsten Tage verbringen sollten, nur lediglich 5min entfernt und lud ein, nach der Fahrt die Füße ins kalte Ostseewasser zu halten.
Laboe, einige Autominuten von Schönberg entfernt, war unser Ziel am Freitag. In zwei Gruppen aufgeteilt, besuchten wir das meeresbiologische Zentrum sowie das U-Boot. Im meeresbiologischen Zentrum lernten wir viel Neues über die Ostsee und seine tierischen Bewohner. Nach diesen vielen Informationen ging es den restlichen Nachmittag sportlich bzw. entspannt am Strand weiter. In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde mit der ganzen Gruppe Christofs Geburtstag reingefeiert. Mit einer Einlage seines Lieblingsliedes „Der Wein von Samos“, welches definitiv zum Lied der Jugendfreizeit 2017 gekürt wurde, ging es in den lockeren Teil des Abends über.
Am vorletzten Tag unserer Reise wurde die Nähe zum Strand noch einmal ausgenutzt und der Tag startete für die meisten unserer Teilnehmer am Strand mit unseren „Beachgames“. Es wurde sich in verschiedenen „sandigen“ Disziplinen gemessen, bis ein Gewinnerteam feststand. Ein Teil der Gruppe blieb bei strahlendem Sonnenschein noch etwas am Meer, ein weiterer Teil plante eine Radtour an der Küste. Als dann alle hungrig wieder zum Haus zurückkehrten, lag schon der Geruch von Holzkohle und Steak in der Luft.
Am Sonntag ging es dann wieder heim nach Sulzbach. Unser Leitungsteam freut sich jetzt schon auf die nächste Jugendfreizeit in Südtirol, mit hoffentlich ebenso motivierten und schlagerbegeisterten Teilnehmern wie dieses Jahr. In diesem Sinne Mann – o – Mann – o – Mann, dass diese Jugendfreizeit so schnell vorbei ging, wir sehen uns hoffentlich nächstes Jahr wieder!
Miriam Warmuth